Ziele der Plattform
Als zentrales Instrument der Nationalen Tourismusstrategie zielt die Nationale Plattform Zukunft des Tourismus darauf ab, die Tourismuspolitik besser zu koordinieren, um den Tourismusstandort Deutschland zukunftsfähig und krisenfest auszugestalten. Die mitwirkenden Akteure setzen mit der Plattform Initiativen der Tourismuswirtschaft flächendeckend um und maximieren so den Mehrwert im Tourismus.
Die NPZT soll durch die vier Themenschwerpunkte auf die folgenden Ziele einwirken:
- Nachhaltige Wirtschaftskraft touristischer Unternehmen stärken
- Relevanten Beitrag der Tourismusbranche zur Klimaneutralität bis 2045 sicherstellen
- Bedarfsgerechter Ausbau und Vernetzung der touristischen Mobilität forcieren
- Auf Qualitätsführerschaft im touristischen Produkt, Infrastruktur und Service im internationalen Kontext hinwirken
- Höchstmögliche Effizienz in Leistungserstellungs- und Verwaltungsprozessen erreichen
- National und international soziale und ökologische Verantwortung übernehmen: Tourismus integrativ und inklusiv (barrierefrei) gestalten
- Resilienz im nationalen und internationalen Tourismus stärken
- Tourismusakzeptanz steigern
- Umwelt und Natur als Grundlage für den Tourismus stärken
- Natürliche Ressourcen schonen
- Regionale Wertschöpfung stärken
Aufbau und Struktur der Plattform
Zu den Themenschwerpunkten Klimaneutralität/Umwelt- und Naturschutz, Arbeitskräftesicherung und -gewinnung, Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus gibt es jeweils eine Arbeitsgruppe. Die Arbeitsgruppen bestehen aus Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Branchensegmente, Bund, Ländern und Wissenschaft.
Die Themenschwerpunkte der Arbeitsgruppen werden zur Bearbeitung in einzelne Arbeitspakete aufgeteilt. Sie dienen dazu, den abstrakten Themenschwerpunkten konkrete Fragestellungen zuzuordnen.
Zu den Arbeitspaketen bringen die beteiligten Akteure zukunftsweisende Initiativen ein, die sie nach Möglichkeit zielgerecht miteinander verknüpfen und in die Breite tragen. Dabei muss bereits vorab deutlich werden, dass die Initiativen innerhalb eines überschaubaren Zeithorizonts von drei Jahren umgesetzt werden können, dass sie mehrere Akteure miteinbeziehen, dass sie einen konkreten Lösungsbeitrag zu den Fragestellungen der Arbeitsgruppen bieten und dass sie spürbare positive Auswirkungen auf große Teile der Tourismuswirtschaft erwarten lassen.
Je nach Fragestellung werden dazu neben den ständigen Mitgliedern weitere Expertinnen und Experten eingebunden, die mit ihrer Expertise und Erfahrung dazu beitragen, dass die entwickelten Lösungen praxistauglich sind. Auf diese Weise schafft die Plattform einen Raum für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessensgruppen.
Das von der Bundesregierung beschlossene Arbeitsprogramm zur NTS (Nationale Tourismusstrategie) bildet den Ausgangspunkt für die Arbeit der Plattform. Es enthält konkrete branchenspezifische und branchenübergreifende Maßnahmen und Projekte aus den Bundesressorts, von denen die Tourismuswirtschaft bei ihrer Transformation profitiert. Ein Beispiel unter vielen ist die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW), die der Entwicklung ländlicher Regionen dienen soll. Von den GRW-Mitteln profitiert auch der Tourismus in diesen Regionen, auf den in den letzten fünf Jahren ungefähr ein Fünftel der GRW-Mittel entfiel, verteilt auf insgesamt rund 1.500 touristische Vorhaben. Dabei werden sowohl touristische Betriebe direkt gefördert als auch die touristische Infrastruktur wie z. B. Informationszentren, Kur- und Strandpromenaden, Bädereinrichtungen, Rad- und Wanderwege oder kulturelle Einrichtungen mit touristischem Bezug). Ein anderes Beispiel sind Maßnahmen zur Integration Geflüchteter wie die Willkommenslotsen oder das NETZWERK-Unternehmen integrieren Flüchtlinge. Gerade der Tourismussektor bietet geflüchteten Menschen in Deutschland zahlreiche Beschäftigungsperspektiven. Daneben gibt es noch viele andere Bundesmaßnahmen aus den verschiedensten Bereichen, die auch der Tourismuswirtschaft zugutekommen – insbesondere auch im Verkehr mit dem Ausbau von Rad- und Schienenwegen oder mit den Förderprogrammen des Bundes für kleine und mittlere Unternehmen, von denen sich viele auch in der Tourismusbranche finden. Das Arbeitsprogramm soll als Basis dienen, um Synergien zu identifizieren und ergänzende Initiativen anderer Ebenen sinnvoll mit Bundesmaßnahmen zu verknüpfen.
Der Lenkungskreis ist das politische Steuerungsgremium und besteht aus hochrangigen Akteuren des Bundes, der Länder, der Branche und der Wissenschaft. Er trifft strategische Entscheidungen zur Ausrichtung der Nationalen Plattform und berät über die Arbeitsergebnisse der Arbeitsgruppen. Zudem stellt der Lenkungskreis in seiner Rolle als Multiplikator sicher, dass die erarbeiteten Initiativen einen breiten Konsens finden und eine große Öffentlichkeitswirkung entfalten.