Am 28. Februar 2024 sind die Arbeitsgruppen „Digitalisierung“ und „Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus“ zusammengekommen, um sich über die Fortschritte ihrer laufenden Initiativen auszutauschen. Es bewährt sich, dass unter dem Dach der Nationalen Plattform Zukunft Tourismus (NPZT) die verschiedensten Branchenakteure, Wissenschaft und Politik vereint sind: Es werden Kooperationen initiiert, Initiativen in die richtigen Bahnen gelenkt, Schnittstellen realisiert und Kontakte hergestellt. Einige Initiativen sind bereits in der konkreten Umsetzungsphase, und auch neue potenzielle Initiativen nehmen zunehmend Form an.
Neues aus der AG Digitalisierung
Open Data, Künstliche Intelligenz, digitaler Wandel – in der Arbeitsgruppe Digitalisierung dreht sich alles darum, die Tourismusbranche mit den neuen technologischen Möglichkeiten auf prozessoptimierte Beine zu stellen. Die Initiative „Open Data und Künstliche Intelligenz“ begrüßt mit dem Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) und der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gleich zwei neue, starke Mitglieder in ihrer Gruppe. Dem Ziel, eine breite touristische Datenbasis und gute Datenstruktur für eine frei nutzbare Open-Data-Plattform zu schaffen, ist die Initiative damit ein gutes Stück nähergekommen: Relevante Daten aus Hotellerie, Geschäftsreise und Wissenschaft werden jetzt erfolgreich zusammengebracht. Die Initiative „DIANA-T“ knüpft direkt daran an, indem sie u.a. Anwendungsmöglichkeiten für die Nutzung von Open Data für touristische Anbieter identifizieren will.
Konkrete Fortschritte meldet auch die Initiative, die sich der Vernetzung und Digitalisierung von Gastbeitragssystemen verschrieben hat. Dabei geht es im Wesentlichen darum, ein übergreifendes digitales System für die Gastanmeldung in Beherbergungsbetrieben und alle weiteren, daran anschließenden Prozesse zu schaffen. Dies hilft, Verwaltungsaufwand zu reduzieren und Bürokratie spürbar abzubauen. In Kooperation mit dem Deutschen Tourismusverband (DTV) und dem Technologieanbieter AVS wurden die Datenflüsse analysiert. Geplant ist zudem ein digitaler Stakeholder-Workshop zur Schnittstellendefinition für die Datenerhebung. Schon im Sommer/Herbst will die Initiative Ergebnisse vorlegen.
Neues aus der AG Wettbewerbsfähigkeit
In der Initiative „Beitrag zur Destinationsentwicklung und Produktverbesserung“ schließen sich Vertreter der deutschen Reisewirtschaft und NGOs zusammen, um gemeinsam mit ausgewählten Zielgebieten nachhaltige touristische Produkte zu entwickeln und für den deutschen Quellmarkt zu erschließen. Im ersten konkreten Fall haben sich Reiseveranstalter mit Beteiligung u. a. des WWF auf Brasilien als Pilotdestination verständigt und bereits Partner auf brasilianischer Seite mit eingebunden. Der Fokus soll insbesondere auf Amazonas-Safaris liegen.
Die Initiative, der eine Zertifizierung von Destinationen für jugendliche Reisende vorschwebte, ändert die Zielrichtung: Statt komplizierter Zertifizierungsverfahren wird der Fokus auf Kooperationen mit Destinationsmanagement Organisationen (DMO) gelegt. Im nächsten Schritt wird evaluiert, was die Destinationen vom Verband benötigen, um letztlich den Wert der Beherbergung Jugendlicher auch als Zielgruppe für die Zukunft hervorzuheben.
Neue Initiativen in der Pipeline
Ideen verwerfen oder anpassen und neue Ideen entwickeln – auch das gehört zu einem lebendigen Prozess wie er bei der NPZT praktiziert wird. Einige potenzielle Initiativen haben in den Arbeitsgruppen schon konkret Gestalt angenommen, so dass sie am 17. April im Lenkungskreis vorgestellt und bei entsprechendem Beschluss in die Plattform aufgenommen werden können. In der AG Wettbewerbsfähigkeit wurden beispielsweise die Themen barrierefreies Reisen, Transparenz auf dem Ferienhausmarkt und der Kurort als Nachhaltigkeitslabel aus der Taufe gehoben. Außerdem wurden Vorschläge zur Stabilisierung der Tourismusfinanzierung und ein Konzeptansatz für die Weiterentwicklung der Tourismuslehre an Universitäten thematisiert. In der Arbeitsgruppe Digitalisierung sind u.a. der digitale Reiseprozess und Blockchain als potenzielle Initiativen in der Pipeline. Darüber hinaus hat der Themenbereich Künstliche Intelligenz reichlich Potenzial, angefangen bei Wissenstransfer bis zu praktikablen Einsatzmöglichkeiten.
Die nächsten Arbeitsgruppensitzungen sind für den 14. und 15. Mai 2024 terminiert.